Beginnen wir direkt mit einem fetten Dankeschön an die fünf nominierten Reiter und ihre Pferde, an die Trainer Britta Rasche-Merkt und Nuno Avelar, Betreuer, an die Fans vor Ort und zuhause, an die Sponsoren und Fotografen. Es war ein veritables Fest der Working Equitation, hervorragend organisiert vor einer atemberaubenden Kulisse bei LOWE in Südböhmen. Unser Dank geht an die Ausrichterin, WAWE Competition Manager Lenka Šteklová, die ein Event hingelegt hat, das schwer zu toppen sein wird. Wir danken dem Richterteam sowie der WAWE, sowie allen fleißigen Helfern vor und hinter den Kulissen.
Nun kurz zu den Hauptpersonen des deutschen Teams, als da wären: ein Routinier erster Klasse, Mitja Hinzpeter, im hessischen Taunus beheimatet und ansonsten weltweit unterwegs, mit Santana GP, einer Stute aus eigener Zucht. Katja Lauer und Ibo waren bereits bei Championaten dabei, Ibo und sie sind in Bayern zuhause. Mirjam Gall und Notario leben in der Pfalz und waren ebenso wie die Münchnerin Diana Wader mit Encantador de Caniceira erstmals bei einer EM am Start. Kira Schlenger, mit 23 das „Küken“ im Team, mit Jazz do Monte waren als „Reserve“ nominiert. Sie hat vor Ort mitgezittert und unter anderem ein paar Fotos für das Team gezaubert.
Der Mittwoch stand im Zeichen des Vet Checks und der Eröffnungszeremonie. Glücklicherweise wurden alle Pferde zum Wettbewerb zugelassen und der gemeinsame Eröffnungsabend verlief gewohnt familiär, wie berichtet wurde. Leider konnte aufgrund der Hochwassersituation, die Tschechien wenige Tage vor Beginn der EM erwischte, das geplante Partyschiff auf der Moldau in Prag nicht genutzt werden, so dass Ausweichlocations herhalten mussten.
Der Dressurtag am Donnerstag offenbarte nicht nur durchweg schöne Ritte, sondern für Reiter und Zuschauer als Gratiszugabe wunderbaren Spätsommersonnenschein. Die LOWE-Bar am Reitplatz war gut besucht und die Tribünen ebenso. Standesgemäß zeigten die Fans Flagge und so war das sicher auch vom Platz aus ein buntes Bild. Auf der Tribüne erschienen, in schöner tschechischer Tracht, nachmittags regelmäßig zwei junge Damen mit Tabletts und verteilten Sliwowitz. Eine schöne Geste, die die liebevolle Organisation an allen Ecken und Enden belegt. Das deutsche Team belegte nach dem Dressurtag in der Mannschaftswertung den dritten Rang, die Ergebnisse im Einzelnen sind bei WAWE sowie unter https://www.gira.io/competition/211/6/1?lang=de einzusehen. Die zweite Teilprüfung am Freitag war der Dressurtrail, auch Maneability oder Ease of Handling genannt. Wenn man das wörtlich nimmt, ist Ease of Handling eine Rittigkeitsprüfung vom Allerfeinsten mit einer hochanspruchsvollen Abfolge von Aufgaben. Das Reiten längerer Passagen mit Garrocha gehört ebenso dazu wie präzise Linien und enge Wendungen in und zwischen den gestellten Aufgaben, die im WED-Reglement auf dieser Webseite ausführlich definiert sind.
Auch unsere fantastischen Vier waren an Eleganz kaum zu überbieten. Faszinierend und bewundernswert die Leistungsdichte unter den Teilnehmern auf diesem Höchstniveau. Spannend auch zu sehen, wie unterschiedliche Pferdetypen und Rassen dieser Aufgabe einen ganz eigenen Anstrich geben. Ähnlich scheint es auch beim Richten zu sein. Eine, die bereits viele Championate als Schreiberin begleitet, sagte mir wie spannend es sei, bei Richtern der unterschiedlichen Nationen zu schreiben. Da kommt naturgemäß immer ein bisschen Kultur hinzu, auch wenn die Regeln einheitlich sind.
Wie bereits erwähnt, sahen wir überragende Ritte, bei vielen gab es Gänsehautmomente. Pechvogel des Tages war die Niederländerin Margo Timmermans mit Catch me, die während ihrer sicheren und überzeugenden Runde mit dem Schweif ihres Pferdes den Krug nach dem Absetzen umwarf, dies nicht bemerkte und somit nach Anreiten des Folgehindernisses disqualifiziert wurde. So sind die Regeln, auch wenn das eine unfassbar blöde Situation ist, zumal man sich nach dem Beenden einer Aufgabe natürlich nicht nochmal dahin umdreht! (Nach vorn blicken ist die Devise.) Ein Moment, wo ihr alle Zuschauer und somit die gesamte Worker- Community Trostbeifall zollte.
Springen wir kurz zum Samstagabend, einfach der Erinnerung wegen. Nach dem Speedtrail wurden in einer feierlichen Zeremonie mit dem Aufmarsch aller Einzelreiter und Mannschaften die Europameister (Einzel) geehrt. Es war wirklich eine Gänsehautatmosphäre, wo Funktionäre, Fans, Reiter und Angehörige beim Aufmarsch der Teilnehmer völlig geflasht waren.
Aber kehren wir zurück zum Samstagmittag. Die Ergebnisse des Speedtrails, der dritten Teildisziplin dieser WAWE-EM, können naturgemäß noch einiges an der Rangierung ändern, und somit war die Anspannung der Reiter groß. Die Tribüne war während des Speedtrails brechend voll, und Fans der Nationen feuerten gemeinsam alle Reiter an. Insgesamt waren alle Teilprüfungen, aber insbesondere auch der Speedtrail, ein Aushängeschild für die Working Equitation. Einzelne Reiter hervorzuheben, wäre fast vermessen. Alle haben hervorragende Ritte hingelegt. Dass die fantastischen Vier es schlussendlich nicht in die Medaillenränge geschafft haben, haben die Ergebnislisten und LiveScores bereits offenbart, das beste deutsche Einzelergebnis erritt Mirjam mit ihrem Notario. Aber, die Rinderarbeit stand am Sonntag früh noch an. Für die WAWE EM spielt die Rinderarbeit für die Medaillenvergabe im Einzel keine Rolle, sondern wird für die Mannschaftswertung hinzugezogen. Demnach tritt pro Nation die gesamte Mannschaft an und assistiert dem jeweils aktiven Reiter. Hier rockte das deutsche Team den Laden. Mitja als allererster Starter legte gleich brilliant vor, und am Ende reichte es für den Sieg für die fantastischen Vier vor Portugal und Spanien. Die EM-Mannschaftswertung verpassten sie knapp und landeten auf Rang 4. Herzlichen Glückwunsch!!
Wir gratulieren von Herzen dem Europameister Gilberto Filipe Silva. Wir gratulieren den zweiten und Dritten der Rinderarbeit, Portugal 🇵🇹 und Spanien 🇪🇸 sowie den Mannschaftseuropameistern Portugal, Spanien und Frankreich.
WAWE European Championships 2024 in Obořište (Prague)
Let’s start with a big thank you to the five nominated riders and their horses, to the trainers, Britta Rasche-Merkt and Nuno Avelar, to friends and fans at LOWE and at home, to the sponsors and photographers. It was a true celebration of working equitation, superbly organized. Our thanks go to the competition manager Lenka Šteklová of LOWE, who along with WAWE set a benchmark that will be hard to beat. We would also like to thank the judging team and WAWE, as well as all the bee-busy helpers in front of and behind the scenes.
A brief look at the main members of the German team: the first-class veteran Mitja Hinzpeter, based in the Hessian Taunus region and otherwise traveling worldwide, with Santana GP, a mare out of his own stud. Katja Lauer and Ibo have already competed in championships, Ibo and she are at home in Bavaria. Mirjam Gall and Notario live in the Palatinate and, like Diana Wader from Munich with Encantador de Caniceira, were competing at a European Championship for the first time. Kira Schlenger, at 23 the “chick” in the team, and Jazz do Monte were nominated as “reserves”.
Wednesday was dominated by the vet check and the opening ceremony. The dressage day on Thursday revealed not only consistently beautiful rides, but also wonderful late summer sunshine as a free bonus for riders and spectators alike. The German team took third place in the team ranking after the dressage day. The second test on Friday was the dressage trail, also known as maneability or ease of handling. It was fascinating to see the level of performance among the participants at this top level. Different types of horses and breeds gave this task a very special touch. The judging seems to be similar. One of the assistants, who has already served at several championships as a writer, told me how exciting it is to write for judges from different nations. Naturally, there is always a bit of culture involved, even if the rules are standardized. After the speed trail, the European champions (individual) were honored in an outstanding ceremony with the parade of all individual riders and teams. It really was a goosebump atmosphere, where officials, fans, riders and relatives were completely blown away by the parade of participants.
However, the cattle work was still to come on Sunday morning. For the WAWE European Championships, the cow trial does not play a role for the individual medals, but is taken into account for the team championship. This means that the entire team from each nation competes and assists the active rider. The German team rocked the show here. Mitja, the very first rider to start, put in a brilliant performance and in the end it was enough for the fantastic four to win the cow trial, ahead of Portugal and Spain. They narrowly missed out on the European Championship team medal ranking and finished in 4th place. Congratulations, we are all very proud of you!!
Congratulations to the European Champion 2024, Gilberto Filipe Silva, to the second and third place in cow trial, Portugal and Spain. Congratulations to the 2024 Team Champions, Portugal, Spain and France!!